(Titel aus der Großen Berliner 1923)
Gerhard Graf hat vor allem Veduten gemalt, d. h. sachlich getreue Ansichten von Städten oder Landschaften, die er aber stets künstlerisch formte. Dabei bildeten Hafen- und vor allem Stadtansichten sein Leben lang die bevorzugten Motive für Gerhard Graf. Zahllose Reisen durch fast alle Länder Europas und (1927) in die USA füllten zunächst seine Skizzenbücher mit Vorstudien zu seinen späteren Werken. "Erst dieser mannigfaltige Wechsel städtischer Eindrücke bot Gerhard Grafs malerischer Inspiration die zu seinem heutigen Schaffen und Können erforderlichen Ausmaße und ließ ihn zu dem emporwachsen, was seinem Namen heute in der Kunstwelt Klang und Ansehen verleiht: zu Gerhard Graf, dem Städtemaler." (Prof. H. Ph. Weitz in "Die Grosse Berliner", Jg. 1923, Nr. 37)
Grafs Städtebilder haben neben ihrem künstlerischen Wert auch einen hohen dokumentarischen Wert. Sie zeigen uns die von den Zerstörungen des 2. Weltkrieges noch unberührten Städte. Das macht sie zu wichtigen Zeugen in dem Ringen vieler Städte um die Wiedergewinnung ihrer historischen Gestalt. Berlin und Potsdam sind dafür herausragende Beispiele.
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